Gesundheit – was ist das und wenn ja, wie viele?

30. Mär 2023 von GMP

Gesundheit – was ist das und wenn ja, wie viele?



Eine meiner ersten Workshops, die ich geleitet habe, begann mit der grundsätzlichen Frage: Was ist denn eigentlich Gesundheit? Und jedes Mal, wenn ich diese Frage wieder stelle, gerate ich ins Grübeln … ja, was ist denn Gesundheit eigentlich? 

Die ersten Antworten, die dann meistens kommen, sind: Wenn mir nichts wehtut und wenn ich nicht krank bin. Wenn ich dann weiter nachhake, kommen dann noch Dinge wie: wenn zu Hause Harmonie herrscht und ich keinen Stress habe. Klar wird immer, dass Gesundheit für alle Teilnehmer*innen etwas anderes bedeutet. Wenn der eine einen Schnupfen hat, fühlt er sich krank, während der andere sich nicht krank fühlt, obwohl er einen kleinen Schnupfen hat. Es gibt eine grundlegende Definition von der WHO aus dem Jahre 1948, die versucht, Gesundheit zu erklären:

„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“

Uff… und dann frage ich sie jetzt mal ganz frech: Sind Sie gesund? Wenn wir davon ausgehen, dass Gesundheit eine Vollständigkeit in diesen drei Bereichen voraussetzt, dann bedeutet das theoretisch, dass der kleinste Schnitt im Finger bedeutet, dass wir nicht gesund sind. Diese Definition von Gesundheit ist allumfassend, aber wir können uns ihr zumindest annähern. Und klar wird insbesondere: Gesundheit ist eben nicht nur der Zustand, wenn der Rücken mal nicht weh tut. Dazu gehört auch, dass es uns psychisch gut geht und wir sozialen Anschluss haben. Aber was genau verbirgt sich denn hinter den drei Kategorien, die Gesundheit auszumachen scheinen?

Körperliche Gesundheit

Zu physischem Wohlbefinden zählt natürlich (vielleicht kam es auch Ihnen sofort in den Sinn) Bewegung und Sport. Man sagt ja „wer rastet, der rostet“. Hier geht es also vor allem darum, einen Ausgleich zu finden. Wenn Sie beruflich viel sitzen, dann tut Ihnen vielleicht Joggen, Boxen oder Zeit im Fitnessstudio gut. Und wenn Sie beruflich einen hohen körperlichen Einsatz zeigen müssen, z. B. wenn Sie auf dem Bau arbeiten, dann tut es Ihnen vielleicht gut, wenn Sie sich dehnen oder ab und an Yoga machen zur Entspannung Ihrer Muskeln. Egal wie: Genügend Bewegung ist für einen gesunden Körper unerlässlich. Aber nicht nur Sport gehört zum physischen Wohlergehen dazu. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Und auch hier habe ich einen tollen Spruch für Sie parat: „Du bist was du isst“. Wenn Sie also jeden Tag Döner oder Pommes mit Ketchup essen … naja, Sie wissen, was ich meine. Zu einer gesunden Ernährung gehören Kohlenhydrate, Eiweiße und gesunde Fette. Und wenn Sie nicht jeden Tag die Zeit zum Kochen haben, versuchen Sie doch einmal, für ein paar Tage vorzukochen. Eine Möglichkeit, mittags warm zu essen, wenn man keine Mikrowelle zum aufwärmen oder eine Kantine in der Nähe hat, sind auch Thermodosen. So wärmen Sie Frühs Ihr Essen auf, packen es da hinein und können sich Mittags über eine schöne warme Mahlzeit freuen. Daneben spielt Schlaf aber auch eine wichtige Rolle. Versetzen Sie sich mal in die Lage, dass Sie einen anstrengenden Tag hatten, dennoch irgendwie nicht einschlafen konnten und sich dann stundenlang schlaflos von der einen auf die andere Seite des Bettes gesielt haben. Insgesamte Tiefschlafphase? Vielleicht 2 Stunden. Ein paar Tage hält der Körper das aus, aber wenn Sie wochen- oder sogar monatelang schlecht schlafen, dann merken Sie die Folgen auch körperlich, z. B. durch Konzentrationsmangel und Gereiztheit. Auch die Ergonomie am Arbeitsplatz, also z. B. ein gut eingestellter oder höhenverstellbarer Schreibtisch, sind wichtig für unsere körperliche Gesundheit.

Seelische Gesundheit

Zur seelischen bzw. psychischen Gesundheit zählen z. B. Entspannungstechniken oder eben die Art und Weise, wie man mit Stress umgeht und diesen bewältigen kann. Wenn Sie auf Arbeit zeitmäßig vollkommen ausgelastet sind und dann noch nebenher privat Streit mit der Frau oder dem Mann haben, dann ist das warme und gesunde Mittagessen gut und schön, gut geht’s Ihnen damit dann aber auch nicht – zumindest nicht psychisch. Zur seelischen Gesundheit gehören z. B. Entspannungstechniken, die Ihnen helfen, von der Arbeit, dem Stress, dem Alltag oder was auch immer Sie belastet oder anstrengt abzuschalten und neue Energie und Kraft zu tanken. Hier können Sie z. B. progressive Muskelentspannung, Mediation oder Yoga für sich ausprobieren. Manchmal tut es aber auch der Spaziergang in der Natur, damit Sie in die Entspannung finden und einfach mal an nichts denken müssen. Wichtig ist es in dieser Kategorie der Gesundheit auch, wie Sie Stress bewältigen. Manche Menschen sehen Stress als bewältigbaren Abschnitt, der endet – andere sehen ihn als weniger bewältigbar und nie enden wollend an. Hier könnte dann zum Alkohol oder doch der ein oder anderen Zigarette mehr gegriffen werden. Stress zu bewältigen ist ein riesiges Thema, welches wir in einigen unserer Workshops behandeln und in denen wir den Teilnehmenden Möglichkeiten an die Hand geben, wie sie ihn besser bewältigen können. Wollen Sie auch mal in einen dieser Workshops rein schnuppern? Dann senden Sie uns gerne über unser Kontaktformular eine unverbindliche Anfrage – wir freuen uns! Nun aber erstmal weiter im Text. :)

Zur Gesundheit zählt nämlich noch ein weiterer Faktor, wo uns in den letzten Jahren der Pandemie schmerzlich bewusst wurde, wie wichtig er ist: der Soziale Faktor.

Soziale Gesundheit

Wir alle sind soziale Wesen, der Mensch braucht Kontakt zu anderen – die einen mehr, die anderen weniger. In der Zeit der Pandemie war genau das untersagt: das Treffen mit anderen Menschen, um den Virus so gut es ging einzudämmen. Das hat nicht bei wenigen Menschen dazu geführt, dass sie vereinsamen und sich nach ihrer Familie, Freunden, Kollegen gesehnt haben: Nach persönlichem Kontakt, nach einer Umarmung usw. Zum sozialen Wohlergehen gehört auch, dass man Konflikte gut bewältigen kann. Hierzu sind bestimmte Kommunikationstechniken wie zum Beispiel die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg hilfreich. Auch zählen hier die Punkte Selbstsicherheit und Suchtprävention mit hinein.

Was sagt uns das jetzt? Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander sind Respekt und Verständnis gepaart mit einer Prise Empathie. Für uns alle ist Gesundheit etwas anderes. Wenn uns jemand sagt, dass es ihm schlecht geht, dass ihn etwas stresst oder er einen Schnupfen hat und sich deswegen nicht gut fühlt, wird es ihm nicht besser gehen, wenn ihm gesagt wird: „Hab dich nicht so“ oder „Das bissl, es gibt ja wohl schlimmeres“. In dem Moment nutzen demjenigen solche Worte recht wenig. Was ihm wirklich helfen würde, wären Fragen wie „kann ich dir helfen/dich irgendwie unterstützen?“ oder „was brauchst du, damit es dir besser gehen würde?“.  Oder einfach nur ein offenes Ohr. Lassen Sie uns also im Umgang miteinander achtsam und verständnisvoll sein und dem anderen mit offenen Augen begegnen. Und lassen Sie uns mehr von den Dingen in den Alltag einbauen, die uns gut tun. Meine Kollegin Katrin gönnt sich zum Beispiel nach einem langen Arbeitstag in Görlitz einen Feierabendspaziergang in Jauernick-Buschbach mit Blick auf den Berzdorfer See – den wunderbaren Ausblick hat sie uns im Foto mitgebracht und nun können auch Sie ihn im Titelbild bestaunen.

Wenn Sie noch mehr zum Thema Gesundheit, Stress und Resilienz oder auch Konfliktbewältigung wissen wollen, melden Sie sich gerne über unser Kontaktformular und vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch. Wir freuen uns über Ihre Nachricht oder einen Anruf!

Herzliche Grüße

Annelie Schmidt

P. S.: Ein Funfact zu mir. Ich habe in diesen Artikel zwar haufenweise Sprüche rein gepackt, wer mich aber kennt weiß: ich und (korrekte) Sprüche, wir habens meistens nicht so miteinander. Da holpert dann doch der ein oder andere Spruch raus, der eine Kombination aus zwei, manchmal auch aus drei Sprüchen ist oder wo ganze Wörter gar nichts drin zu suchen haben. Und dann sitzt halt die Taube in der Hand, besser als die Amsel auf dem Dach. Aber das führt dann meistens zu Lachern und Sie wissen ja jetzt: das soziale Wohlergehen ist für die Gesundheit auch sehr wichtig. Wenn Sie also mal einen Spruch in einem meiner Artikel lesen sollten, der irgendwie merkwürdig klingt, wissen Sie jetzt: Sie können ruhigen Gewissens darüber lachen. Es sei Ihnen gegönnt! :)



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