Die Jugend von heute ... über generationsübergreifendes Arbeiten

17. Mär 2023 von GMP

Die Jugend von heute ... über generationsübergreifendes Arbeiten



In meinem Alltag höre ich oftmals Sätze wie

„oh, schau dir die Jugend an, wo sollen wir denn dahin kommen…“ oder

„die Jugend möchte nicht mehr arbeiten“.

Aber ist das wirklich so? Und was bringt Menschen dazu, so zu denken?

Zu Beginn meines heutigen Blogbeitrages möchte ich gerne ein Zitat mit Ihnen teilen:

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Was meinen Sie: Wie alt ist das Zitat? Und wer hat es wohl von sich gegeben? Ich gebe Ihnen gerne die Lösung: Sokrates sagte dies im 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus. Können Sie Parallelen zu meinen vorherigen Sätzen sehen, die ich im Alltag häufig höre?

Diese Sätze sind natürlich insbesondere eines: subjektiv. Aber sie bringen mich dennoch zum Nachdenken. Denn klar ist: in unserer heutigen Arbeitswelt arbeiten Menschen aus verschiedenen Generationen miteinander, und da kommt es u. a. durch ein unterschiedliches Werteverständnis doch ab und an dazu, dass man aneckt – wo auch immer. Auch wir bei gmp sind der Herausforderung herausgesetzt, denn auch bei uns arbeiten verschiedene Generationen mit ganz unterschiedlichem Bedürfnis und Blickwinkeln auf die Welt miteinander. Ist die Jugend aber wirklich durchweg faul und arbeitsunlustig? Und sind die „erfahrenen“ Mitarbeiter so änderungsunfähig, wie die Jugend arbeitsunlustig, gemäß dem Motto „es bleibt alles so, wie es immer war“? Schauen wir uns mal die verschiedenen Generationen an und was sie ausmacht. Vorab: der Mittelwert hat immer recht, heißt, hinreichend viele Menschen dieser Generation haben das Merkmal XY. Es gibt aber natürlich „Ausreißer“ nach oben oder nach unten, also Menschen, die zwar innerhalb dieser Jahre geboren wurden und daher auch zu dieser Generation gezählt werden, die allerdings dieses Merkmal in größerem Ausmaß oder eben gar nicht aufweisen. Lassen Sie uns mal reinschauen.

Wir unterscheiden in (bisher) fünf Generationen:

Die erste Generation – die „Babyboomer“ (1946 bis 1964)

Diese Generation ist die erste Nachkriegsgeneration und zeichnet sich durch geburtenstarke Jahrgänge aus. Diese Personen haben das enorme Wirtschaftswachstum und dadurch auch einen gewissen Wohlstand erlebt. In dieser Generation herrscht noch ein Kollektivbewusstsein, d. h. für diese Personen waren Parteien, Vereine, die Kirche usw. wichtig. Und nice to know: hier entwickelte sich auch langsam das Umweltbewusstsein. Die Gründungsväter und -mütter von einigen Umweltschutzorganisationen stammen aus der Generation der Babyboomer.

Die zweite Generation – Generation X oder auch Generation Golf genannt (1965 – 1979)

Die Personen dieser Generation erlebten die Wirtschaftskrise. Die Scheidungsrate und die Konsumorientierung sind hier recht hoch (daher auch Generation Golf). Menschen dieser Generation haben den Zerfall der Gesellschaft miterlebt, also z. B. dass plötzlich eine Ehe nicht mehr bedeutete, für immer beieinander zu sein, sondern es auch die Möglichkeit gab zu gehen – und eine Patchworkfamily zu gründen oder lockere Beziehungen einzugehen. In diese Generation sind außerdem viele Krisen, z. B. die Ölkrise, gefallen. Daher kann hier bei den Personen ein gewisses Misstrauen gesehen werden, da vieles in dieser Zeit von einer Unsicherheit begleitet wurde.

Die dritte Generation – Generation Y („Why“, Millenials“; 1980 bis 1993)

Die Menschen dieser Generation haben die Jahrtausendwende, den Internetboom und die Globalisierung bereits bewusst miterlebt – und wurden davon geprägt. Hier kann man eine hohe Technikaffinität erleben, da diese Menschen mit dem Internet, sozialen Medien und der Technik groß geworden sind. Das Wort „Work-Life-Balance“ hat in dieser Generation eine große Bedeutung bekommen, wollen diese Personen doch, dass sie Geld verdienen. Aber ihre Freizeit und ihr Familienleben darf auch nicht zu kurz kommen. In dieser Generation können Sie den Drang zur Individualität erkennen, daher rutscht das Kollektiv wie z. B. Partei- und Vereinsarbeit in den Hintergrund. Auch hier ist eine Unsicherheit zu erkennen, da z. B. Arbeitsplätze immer unsicherer wurden.

Die vierte Generation – Generation Z/Generation YouTube (1994 – 2010)

Das sind die heutigen jungen Erwachsenen bzw. Jugendlichen. Die Digitalisierung ist im Alltag dieser Personen vollkommen selbstverständlich. Zudem sind die Klimakrise und Kriege in aller Munde. Wirklich viel kann man zu dieser Generation aber noch gar nicht sagen, da Generationen erst 20 bis 30 Jahre nach der Geburt wirkmächtig werden. Daher können wir nur Vermutungen anstellen, was dieser Generation wichtig ist und warum und wieso.

Die Generation ab 2010 bis heute ist die sogenannte Generation Alpha. Und Sie können sich vorstellen: auch zu dieser Generation wissen wir stand jetzt so gut wie nichts. Denn erst durch bestimmte Entwicklungen kann ein Trend erfasst werden.

Puhhh… ganz schön viele Informationen, nicht? Um die Herausforderungen, die uns im generationsübergreifenden Arbeiten begegnen, zu verstehen, ist es allerdings wichtig, ein paar Eckpunkte zu den Generationen zu kennen. Die Herausforderungen, denen Teams heute ausgesetzt sind, rühren auch daher, dass in Teams nun Personen aus unterschiedlichen Generationen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Werten, Glaubenssätzen und Erfahrungen sind. Es entstanden neue Arbeitsmodelle, wie z. B. das Home Office, das es früher kaum gab, schon gar nicht in den Ausmaßen wie heute. Für die unterschiedlichen Generationen ist eine Work-Life-Balance auch ganz unterschiedlich wichtig. Und durch die verschiedenen Lebenseinstellungen könnte es zwischen den Personen der unterschiedlichen Generationen auch mal krachen … aber es entwickelt sich auch enormes Potential, das es zu nutzen gilt!

Und der Schlüssel? Der könnte in einer kollaborativen Einstellung liegen. Indem eine Unternehmenskultur geschaffen wird, in der es erfahrenen Kolleg*innen möglich ist, ihre Erfahrungen weiter zu geben und Gelerntes zu teilen. In der es jüngeren Kolleg*innen möglich ist, Dinge zu hinterfragen und neu zu denken, technisches Verständnis einzubringen und eine gute Arbeit unabhängig ihres Alters zu erbringen. In der ein Führungsverständnis entsteht, welches konstruktiv hinterfragt werden kann und an die Bedürfnisse und Werte der verschiedenen Generationen angepasst wird. Die Zusammenarbeit der Generationen kann ein Unternehmen dahin führen, nachhaltig Erfolge zu verzeichnen.

Ein spannendes Thema, das die meisten Unternehmen – früher oder später – beeinflussen wird. Wenn ich Ihr Interesse geweckt habe, können Sie in unseren Workshops zu noch mehr zu generationsübergreifendem Arbeiten und den Herausforderungen, die Ihnen dabei begegnen können, erlernen. Die Reise kann lang sein – aber wir begleiten Sie gerne! 

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Herzliche Grüße

Annelie Schmidt

 



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